Volksbegehren "Pro-Biene " Vorsicht, so sieht die Wirklichkeit aus!


Wir Landwirte sagen JA zur Rettung der Insekten, aber ein klares NEIN zum Volksbegehren  "Pro-Biene " und zum neu angedachten Agrarpaket.

Wir Landwirte im ADK säen jedes Jahr auf mehr als 1000 ha Blühflächen einzig und allein für Insekten an.

Wir Landwirte haben es satt, für alles, was mit Artensterben, Klima und Umwelt zu tun hat, die Schuldigen zu sein.

Auch in großflächigen Naturschutzgebieten, wie dem Schwarzwald, den Alpen oder dem Bayrischen Wald, also auf Flächen ohne nennenswerte landwirtschaftliche Nutzung, ist ein Artenrückgang zu verzeichnen, u.U. auf Grund von künstlicher Strahlung, Lichtverschmutzung, Flächenversiegelung und vor allem dem Klimawandel. Denn wie verschiedene Arten aus wärmeren Gebieten bei uns zuwandern (Kirschessigfliege, Tigermücke, Pfauenschwänzchen u.v.m.), so verschwinden Arten, weil es ihnen bei uns zu warm wird. Das Volksbegehren ist ausschließlich regional begrenzt auf BW mit seinen - im Gegensatz zu anderen Bundesländern - kleinstrukturierten und wirtschaftlich benachteiligten Familienbetrieben, die im großen Haifischbecken der Konzerne weiter an Boden verlieren werden. Wie und was wir produzieren bestimmen zu jeder Zeit durch das entsprechende Einkaufsverhalten Sie als Verbraucher. Wir Landwirte sind dabei sehr schnell in der Lage, die gewünschten Produkte zu erzeugen. Es wird Ihnen nicht gesagt, dass auch in Siedlungsgebieten der Pestizideinsatz um mindestens 50% von einer unbekannten Ausgangsmenge reduziert werden muss und eine Bekämpfung von Buchsbaumzünsler, Apfelwickler, Läusen, Eichenprozessionsspinner sowie Moos im Rasen und Gras in Garageneinfahrten stark eingeschränkt werden. Es gibt Biologen, die behaupten, dass gerade die hochgezüchtete Honigbiene, die im Vergleich zu anderen Insekten mittlerweile auch bei niedrigeren Temperaturen fliegen kann und zudem in so großer Zahl auftritt, dass sie den Lebensraum der Wildbiene einengt. Wir sind nur noch wenige Landwirte. Von den 2000 Landwirten im ADK schließen jedes Jahr mit gleichbleibender Tendenz, ca. 50 Betriebe für immer ihre Hoftore zu. Ohne Ihre Unterstützung wird es die Landwirtschaft, die sich für Umwelt-, Natur- und Tierschutz einsetzt sowie Ihre Lebensmittel regional und nachhaltig produziert, bald nicht mehr geben. Deshalb ist es unsere Bitte an Sie, " Pro-Biene" in der momentan gültigen und nicht durchdachten Fassung nicht zu unterstützen. Wenn Sie „Pro Biene“ unterstützen, werden bald viele Lebensmittel aus dem regionalen Anbau verschwinden und aus den unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten importiert werden. Über dies wird bislang – zu unserem großen Erstaunen – von den Befürwortern und Initiatoren des Volksbegehrens kein Wort verloren.




 


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