Interview zum Buch von Hannes Jaenicke
Offener Brief unserer Vorstände an die SWP
Nachdem das Interview von Hannes Jaenicke am Mittwoch, den 30. November 2022 in der Südwestpresse abgedruckt wurde, stand auch bei uns in der Geschäftsstelle in Dellmensingen das Telefon nicht mehr still. Unsere Vorstände Herr Buck und Herr Roggenkamp reagierten sofort und fuhren mit einem selbstverfassten Brief persönlich zur Redaktion der Südwestpresse in Ulm. Auch vom Landesbauernverband BW e.V. und insbesondere von Herrn Rukwied kam kurze Zeit später ein Interview mit Stellungnahme zu den, von Hr. Jaenicke aufgestellten Behauptungen.
Hier der offene Brief unserer Vorstände:
SWP Interview mit Hannes Jaenicke zum Thema Tierschutz
Sehr geehrter Herr Becker,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind erstaunt, dass die SWP Herrn Jaenicke eine solche Plattform für die Vermarktung seines Buches bietet!
Ebenso werden hier ungeprüft Aussagen ohne Recherche abgedruckt, die unsere Landwirtschaft und damit die wichtige Lebensmittelproduktion in ein falsches Bild rückt.
Herr Jaenicke streut bewusst Unwahrheiten um auf Kosten der Landwirte sein Buch gewinnbringend auf den Markt zu bringen, zu bewerben und zu verkaufen.
Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Bauern, die täglich für das Wohlergehen ihrer Tiere arbeiten. Denn eines ist sicher: Nur wenn sich die Tiere der Landwirte wohlfühlen und gesund sind, bringt dies dem Landwirt sowohl Ertrag als auch Ansehen beim Verbraucher.
Denn vom Einkauf von Arzneimitteln und dem Bezahlen der Tierarztrechnung kann kein Tierbesitzer seine Familie ernähren, weil dann die Erlöse aus der Tierhaltung hierfür nicht ausreichen.
Auch aus Gründen des Tierwohls und Tierschutzes brauchen wir geeignete Medikamente, denn bei sehr selten notwendigem Einsatz von Reserveantibiotika ist in der Tiermedizin ein Antibiogramm gesetzlich vorgeschrieben. In solch einem Fall wird zielgerichtet ein Präparat ausgewählt: auch das ist gelebter Tierschutz.
Seit 2011 belegen offizielle Zahlen des Deutschen Bundestages, dass die Deutschen Nutztierhalter über 60 % weniger Wirkstoffmenge an Antibiotika an ihre Tiere verabreicht haben, sodass auch hieraus ersehen werden kann, dass unsere Landwirte hier ihr Bestes geben, dass es den Tieren so gut wie möglich geht.
Aus unserer Sicht ist die Journalistische Sorgfaltspflicht in dem Artikel zu kurz gekommen.
Unsere Landwirte und ihre Leser fühlen sich diffamiert und sind schwer verärgert über eine derartige nicht nachvollziehbare Berichterstattung.
Gerne laden wir Sie zu einem Besuch vor Ort auf unsere Höfe ein, damit Sie sich selbst ein realistisches Bild machen können.
Mit freundlichen Grüßen
Ernst Buck
1.Vorsitzende
Hanns Roggenkamp
Stell. Vorsitzende
namens und für den
Kreisbauernverband Ulm-Ehingen e.V.
Geschäftsstelle Dellmensingen
